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Blümchen Offline



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04.05.2004 12:27
Zapatero in Marokko Antworten

26. April 2004, 02:05, Neue Zürcher Zeitung

Zapatero in Marokko
Hauptthemen Terror und Immigration

Mr. Madrid, 25. April

Seine erste Auslandsreise hat den neuen spanischen Regierungschef Zapatero am Samstag nach Marokko geführt, noch bevor er Paris und Berlin besucht hatte. Dies entspricht einem symbolischen Brauch, den alle spanischen Ministerpräsidenten seit Beginn der Demokratie gepflegt haben. Spanien will damit stets gemeinsame strategische Interessen in der Meerenge, die Verbindung Europas zur islamischen Welt, aber auch die - nicht immer störungsfreien - engen bilateralen Beziehungen unterstreichen. Die Wahl des Sozialisten Zapatero ist von Marokko nach der langen Krise mit der Regierung Aznar äusserst positiv aufgenommen worden. Zapatero hat noch vor seiner Ankunft den bisherigen Botschafter ausgewechselt, und König Mohammed VI. empfing den Regierungschef als besondere Auszeichnung in seiner Privatresidenz in Casablanca und sprach Spanisch mit ihm.

Im gemeinsamen Communiqué war von einer «neuen Ära» mit vertiefter Zusammenarbeit die Rede. Die konkreten Vorhaben sollen an künftigen Ministertreffen ausgehandelt werden. Der marokkanische Premierminister Jettou wird noch vor dem Sommer in Spanien erwartet, und danach soll der spanische König nach Marokko reisen. Im Zentrum der Gespräche Zapateros mit Mohammed VI. und Jettou stand die bereits bestehende, aber noch zu verbessernde Zusammenarbeit im Kampf gegen den internationalen Terrorismus nach den Anschlägen von Casablanca vom Mai 2003 und von Madrid im März, an denen vor allem marokkanische Islamisten beteiligt waren. Der König enthüllte mit Zapatero in Casablanca eine Gedenktafel für die Opfer der Mai-Attentate.

Die beiden Länder wollen auch die Migration aus Marokko nach Spanien besser regeln und die illegalen Kanäle schliessen. Zapatero sprach sich für mehr spanische Investitionen in Marokko aus. Dies könnte auch die Fischerei betreffen, obwohl Marokko zum grossen Ärger Spaniens einen neuen Vertrag mit der EU verworfen hatte. Zapatero will sich wie vor ihm schon der französische Präsident Chirac für «privilegiertere» Beziehungen Marokkos mit der EU, die über eine blosse Assoziierung hinausgehen, einsetzen. Zum Sahara-Problem versprach Zapatero die Hilfe der spanischen Diplomatie für eine allseitig annehmbare Lösung, aber er blieb sehr ausweichend, was die Marokkaner in eine Bekräftigung ihrer unnachgiebigen Haltung umdeuteten.

Quelle:
http://www.nzz.ch/2004/04/26/al/page-article9K3P6.html

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