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Blümchen Offline



Beiträge: 26

04.05.2004 12:39
Charmeoffensive Amerikas in Afrika Antworten

Weiter unten wird über die «Pan Sahel Initiative» geschrieben, mit der die Amerikaner Terroristen das Leben auch in den muslimisch dominierten Sahelstaaten Mauretanien, Mali, Niger und Tschad schwer machen wollen.

Terrorismus
Charmeoffensive Amerikas in Afrika
Hilfe im Kampf gegen den islamistischen Terror
Amerikanische Soldaten sind in Afrika als Ärzte, Veterinäre oder Experten beim Bau von Schulen tätig. Zugleich bilden amerikanische Sondereinheiten afrikanische Truppen in der Sahelzone aus. Das Ziel ist die Bekämpfung des islamistischen Terrors.

K. P. Lamu, im Februar

Es ist nicht schwierig, die beiden Zivilisten als amerikanische Armeeangehörige zu identifizieren. Die Frau, eine asiatischstämmige Amerikanerin mit Tropenhelm, isst aus einem Beutel mit Notrationen der amerikanischen Armee, während das kleine Holzschiff mit tuckerndem Motor von der Insel Manda ablegt. Ihr Begleiter ist ein leicht übergewichtiger schwarzer Amerikaner, ebenfalls in Zivil. Unter dem Vordeck sind Kartonschachteln mit weiteren Notrationen verstaut. Laut ihren Aufschriften sind die Nahrungsmittel auch bei grosser Hitze und selbst nach Ablauf des Verfallsdatums geniessbar. Es ist tatsächlich heiss auf den Inseln Manda und Lamu, die durch eine Wasserstrasse voneinander getrennt vor der kenyanischen Küste liegen. Doch Not ist vorerst nicht am Mann und auch nicht an der Frau, denn die beiden Amerikaner sind unterwegs zu einer von einem Schweizer geführten Pension mit ausgezeichnetem Essen. Die Nahrungsmittel der amerikanischen Armee werden aus dem Boot an Land gebracht und in den Zimmern verstaut. «Wegen dieser Rationen konsumieren die am Mittag nichts», ereifert sich die Frau des Pensionsbesitzers. Und zudem hinterliessen die Amerikaner jeweils eine grosse Unordnung in den Zimmern.

Satellitentelefone und Kasernenton
Das Geld, das die amerikanischen Soldaten nach Lamu bringen, nehmen die Einheimischen allerdings gerne. Die Tourismusbranche an der kenyanischen Küste hat zu sehr unter den amerikanischen und britischen Terrorwarnungen gelitten, als dass die Hotel- und Restaurantbesitzer allzu wählerisch sein könnten. In der charmanten Ortschaft Shela und dem benachbarten, etwas heruntergekommenen Lamu, beide auf der Insel Lamu gelegen, sind die häufig kahl geschorenen amerikanischen Soldaten in ihren kurzen Hosen und Sonnenbrillen eine alltägliche Erscheinung. Auf dem Dach der besagten Pension in Shela telefoniert ein amerikanischer Offizier mit einem Satellitentelefon. Dazwischen unternimmt er kurze Ausflüge mit Rucksack und Dokumenten unter dem Arm. Die Zeit in der Pension wird vor dem mitgebrachten Computer oder in Besprechungen auf der zimmereigenen Terrasse mit Meerblick verbracht. Die Handys klingeln fast ununterbrochen. Gesprochen wird nicht in einem verschwörerisch leisen Ton, sondern so laut wie auf dem Kasernenhof. Immer wieder ertönt dabei militärisch zackig der Ruf «Yes Sir».

Was tun die Amerikaner auf Lamu? Unsere beiden Freunde von der Bootsfahrt sprechen von einer Mission, doch über die Details schweigen sie lieber. Die Einheimischen sind dagegen gesprächsbereiter: Die Amerikaner hätten Schulen renoviert und würden im King-Fahd-Spital kostenlos Patienten behandeln. Schon vor den Amerikanern hatten sich Ausländer auf Lamu als Helfer engagiert: Wahhabiten aus Saudiarabien, die den Bau von Moscheen, Schulen und Gesundheitseinrichtungen finanzierten. Die Amerikaner versuchen nun, mit ihrer Charmeoffensive Gegensteuer zu geben und potenziellen Terroristen an der stark vom Islam geprägten Küste Kenyas das Wasser abzugraben. Wohl nicht ganz zufällig fiel die Wahl für diese Operationen auch auf Lamu, denn von hier aus lässt sich der aus Somalia kommende Schiffsverkehr kontrollieren. Die somalische Grenze verläuft nur etwa 100 Kilometer von Lamu entfernt, und es ist ein offenes Geheimnis, dass islamistische Terroristen, unter ihnen auch Kenyaner, jenseits der Grenze Zuflucht gesucht haben. Trotzdem sind die Amerikaner den meisten Bewohnern von Lamu nicht ganz geheuer. Der Bootsführer, der uns nach Shela gebracht hat, befürchtet zum Beispiel, dass die Anwesenheit der Amerikaner Terroristen aus Somalia anlocken könnte. Kenya wurde bereits zweimal zum Ziel von Terroranschlägen der Kaida: 1998, als die amerikanische Botschaft in Nairobi zerstört wurde, und 2002, als Attentäter israelische Touristen an der Küste angriffen.

Ähnliche Bedenken gab es in Garissa, einer Stadt im Landesinnern unweit der somalischen Grenze, wo Imame gegen die Arbeit amerikanischer Armeeärzte protestierten - aus Furcht vor künftigen Terroranschlägen. Die inzwischen zu einer Festung ausgebaute amerikanische Botschaft in Nairobi bestätigt die Anwesenheit amerikanischer Soldaten auf Lamu, spricht aber nur von einer Handvoll Verbindungsoffizieren. Ja, Amerikaner führten zusammen mit kenyanischen Einheiten an der Küste von Lamu Manöver durch. Das sei aber nichts Neues. Und sie benützten dabei auch die kenyanische Basis an der Manda-Bucht. In der offiziellen Stellungnahme wird jedoch der Eindruck vermieden, es handle sich bei den Operationen um einen permanenten Einsatz. Die Einheimischen von Lamu sehen das etwas anders. «Sie kommen und gehen, aber seit einigen Monaten sind die Amerikaner permanent präsent», sagt der erwähnte Bootsführer. Und ein Fischer erzählt von einem amerikanischen Kriegsschiff, das vor der Küste kreuze. Immerhin, sagt er, habe der Zustrom von somalischen Bootsflüchtlingen seither drastisch abgenommen.

Einsätze auch in der Sahelzone
Das Hotel Peponi ist der Treffpunkt der «Jeunesse dorée» in Shela. Draussen vor dem Eingang hält eine Gruppe junger Einheimischer Ausschau nach weissen Sextouristinnen. «Wir wollen hier keine Amerikaner», sagt einer von ihnen, der sich mit seiner Lockenfrisur als Rasta-Anhänger gebärdet. Ein anderer fällt ihm ins Wort und präzisiert: «Gegen amerikanische Touristen haben wir nichts, wir wollen nur keine Soldaten.» Die mit medizinischen Aufgaben beschäftigten Amerikaner auf Lamu gehören einer Einheit von Reservisten an, dem 478th Civil Affairs Battalion mit Basis in Miami. Das Bataillon ist jetzt auf dem amerikanischen Militärstützpunkt in Djibouti stationiert, dessen Aufgabe die Bekämpfung des Terrorismus am Horn von Afrika und in Teilen der Arabischen Halbinsel ist. Jene amerikanischen Soldaten, die Schulen renovieren, stammen dagegen von Einheiten der Marine.

Die Einsätze in Kenya und am Horn von Afrika sind inzwischen keine Einzelfälle mehr. Mit der «Pan Sahel Initiative» wollen die Amerikaner Terroristen das Leben auch in den muslimisch dominierten Sahelstaaten Mauretanien, Mali, Niger und Tschad schwer machen. Wie Jeff Kohler, ein Generalmajor der Luftwaffe, der amerikanischen Armeezeitung «Stars and Stripes» erklärte, gehen die USA davon aus, dass Terroristen aus dem Nahen Osten und aus Afghanistan in den dünn besiedelten Staaten am Rand der Sahara Unterschlupf suchen. Weite Gebiete dieser Länder werden von ihren Regierungen nicht kontrolliert. Mit amerikanischer Hilfe soll sich das jedoch ändern. In der malischen Wüstenstadt Timbuktu zum Beispiel bilden Special Forces einheimische Soldaten aus, die neben anderem Material auch amerikanische Wüstenuniformen erhalten haben. Weil die Soldaten der Special Forces kein Französisch sprechen, wird die Ausbildung mit Hilfe von Dolmetschern durchgeführt. Daneben bilden die Amerikaner Afrikaner auch für Friedenseinsätze aus - so geschehen im Fall der nigerianischen Offiziere, die zurzeit als Uno-Soldaten in Liberia im Einsatz stehen.

Neue Zürcher Zeitung, 12. März 2004

Quelle:
http://www.nzz.ch/dossiers/2003/terroris...ticle9GOON.html

Blümchen Offline



Beiträge: 26

04.05.2004 12:49
#2 RE:Charmeoffensive Amerikas in Afrika Antworten

Hier noch ein Bericht aus dem Spiegel zum gleichen Thema.
Afrika ist halt auch ein Ressourcenland. USA beziehen 15 % des Öls aus Afrika

Neue Front Nordafrika

Drei Tage vor den Anschlägen von Madrid, bei denen unter anderem drei Marokkaner festgenommen wurden, warnte ein US-Offizier, dass Nordafrika für al-Qaida immer wichtiger würde. Seit Monaten schon baut die US-Armee ihre Präsenz auf dem afrikanischen Kontinent aus.

Washington - "Wir müssen vor ihnen da sein", sagte General Charles Wald, Vizekommandant der für Afrika zuständigen US-Streitkräfte (Eucom) mit Bezug auf al-Qaida in Afrika. Laut Wald, der in Washington zu Reportern sprach, versuchten Osama Bin Ladens Anhänger vornehmlich im nördlichen Afrika - im Magreb wie in den Sahelländern - sichere Rückzugs- und Rekrutierungsorte zu finden, berichtet "Le Monde".

Zahlreiche der mutmaßlichen Islamisten, die in den letzten zwei Jahren in Europa festgenommen wurden, stammen aus den Magrebstaaten Marokko, Tunesien und Algerien. Mit diesen Ländern haben die USA bereits militärische Kooperationsabkommen im Antiterrorkampf. Dabei sind die USA Algerien, das von der internationalen Gemeinde wegen seiner schlechten Menschenrechtslage relativ isoliert ist, erst seit dem 11.September verbunden. Die Bush-Regierung und das Regime von Abdel Aziz Bouteflika eint nun der Kampf gegen die Islamisten, die Algerien zu einem der unsichersten Länder der Region machen. "Wir haben ein Interesse daran, mit unseren Flugzeugen auf Basen in Algerien zu landen oder gemeinsam zu trainieren", sagte Wald laut der britischen Tageszeitung "The Guardian".

Und selbst das Gedankenspiel einer Soldatenfreundschaft mit dem ehemaligen Erzfeind Libyen ist jetzt erlaubt. "Wer weiß? Libyen könnte in der nicht allzu fernen Zukunft ein Teil davon werden, jetzt, wo es zurückgekehrt ist in die westliche Welt", zitierte der "Guardian" den US-General weiter.

Poröse Grenzen in den Sahelländern

In der sogenannten Pan-Sahel-Initiative (PSI) haben die USA auch mit den vier Sahelländern Mauretanien, Mali, Tschad und Niger eine militärische Kooperation vereinbart. Den vier Ländern ist gemein - und das macht sie für die US-Sicherheitspolitiker relevant -, dass ihre Grenzen nach Nordafrika höchst durchlässig sind, dass sie große muslimische Bevölkerungsanteile und - mit Ausnahme Malis - eine instabile politische Lage haben.

Die PSI begann im Januar 2004 mit der Entsendung eines kleinen US-Voraustrupps nach Mauretanien. Mittlerweile sind laut "Guardian" 200-Mann-starke Einheiten der 10th Special Forces Group der US-Armee teilweise unterwegs in die vier Länder, teilweise bereits stationiert. Die Kooperation besteht darin, dass die USA die örtlichen Armeen im Antiterrorkampf und in der Grenzüberwachung ausbilden und ausrüsten. Im Gegenzug darf die Weltmacht dort Flugzeugbasen errichten oder bereits bestehende nutzen. Laut "Guardian" ist die Sahelinitiative den USA 100 Millionen Dollar wert.

Unbestätigten Berichten zufolge hat sich die US-Armee auch schon aktiv an Antiterroroperationen in Afrika beteiligt. In dem staatlich finanzierten US-Radiosender "Voice of America" etwa war die Rede davon, dass US-Soldaten der malischen Armee dabei halfen, ein umfangreiches Waffendepot aufzuspüren und der algerischen Armee zu übergeben. Die Waffen seien für eine militante islamistische Gruppe in Algerien bestimmt gewesen.

Einem weiteren unbestätigten Bericht zufolge, den der "Guardian" zitiert, war ein US-Militärflugzeug an der Tötung von 43 mutmaßlichen Anhängern der algerischen Islamistengruppe GSPC beteiligt. Die GSPC hatte im vergangenen Jahr 32 Touristen, darunter 16 Deutsche, in der algerischen Sahara entführt. Das zweitägige Gefecht, in dem die USA die tschadische Armee unterstützt haben sollen, habe an der Grenze zwischen Tschad und Niger stattgefunden.

Einzige US-Basis in Afrika

Der Nutzen der militärischen Aufrüstung im nördlichen Afrika ist freilich fraglich: Bisher haben al-Qaida und andere islamistische Gruppen ihre Terror-Aktivitäten eher auf das östliche Afrika beschränkt. So fanden die Explosionen vor amerikanischen Botschaften von 1998 in Tansania und Kenia statt, die Anschläge im vergangenen Jahr auf ein israelisches Flugzeug und Hotel ebenfalls in Kenia. Die US-Regierung zog daraus die Konsequenz, in Dschibuti am Horn von Afrika, das auch wegen seiner Lage am Eingang zum Roten Meer geostrategisch von großer Bedeutung ist, eine Basis mit rund 2000 US-Soldaten einzurichten.

Noch ist es die einzige US-Basis auf dem afrikanischen Kontinent. Aber hochrangige US-Generäle haben in den letzten Monaten Afrika bereist, um weitere Orte für mögliche Basen und Landeplätze zu begutachten, berichtet der "Guardian".

Amerikas zweites Interesse an Afrika

Das strategische Interesse der USA an Afrika erschöpft sich jedoch nicht in ihrem internationalen Feldzug gegen den Terror. Die Weltmacht bezieht bereits heute rund 15 Prozent ihres Öls aus Afrika. Bis 2025 sollen es 25 Prozent sein. Das fordern vor allem den Republikanern nahe stehende Thinktanks wie das "American Enterprise Institute". Sie wollen unabhängiger sein von den Ölreserven des Mittleren Ostens. Das macht die afrikanischen Ölförderländer, die noch dazu nicht Mitglieder der mächtigen Opec sind, auch wirtschaftspolitisch interessant.

Quelle:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,290748,00.html

Blümchen Offline



Beiträge: 26

04.05.2004 12:51
#3 RE:Charmeoffensive Amerikas in Afrika Antworten

Hier noch eine Erklärung zu der Pan Sahel Initiative

Quelle:
http://www.politikerscreen.de/direct800....ikon_detail.asp

Pan-Sahel-Initiative (PSI)


Im Rahmen des weltweiten Antiterrorkampfes bestehen seit Januar 2004 zwischen den USA und mehreren Staaten der afrikanischen Sahel-Zone militärische Kooperationsabkommen. Ziel dieser Vereinbarungen ist Regierungsangaben zufolge eine verbesserten Kontrolle und Sicherung der Landesgrenzen und Territorien in Nordafrika. Gleichzeitig sollen mögliche rechtsfreie Rückzugsräume für Terrorgruppen in Grenzgebieten aufgelöst werden und die regionale Kooperation und Stabilität der teilnehmenden Staaten gefördert werden. Das vom US-Außenministerium finanzierte Abkommen im Rahmen des weltweiten Security Assistance Program mit Mauretanien, Mali, Tschad und Niger wird als Pan-Sahel-Initiative (PSI) bezeichnet.

Im Rahmen der PSI werden ausgewählte afrikanische Armeeeinheiten durch US-Spezialkräfte trainiert und mit Material ausgerüstet. Die afrikanischen Soldaten erhalten eine 60-tägige Erstausbildung, bei der Grundfähigkeiten in Schusstechniken, Planung und Logistik, Kommunikation, Navigation und Patrouillenführung vermittelt werden. Das Training soll alle sechs Monate aufgefrischt und erweitert werden. Gleichzeitig erhalten die einheimischen Truppen umfangreiches Equipment der US-Armee, u.a. Landrover, Uniformen, Helme, elektrische Generatoren, Benzintransportmittel, Kommunikationsinstrumente und medizinische Unterstützung. Maßgeblich beteiligt ist daran mit rund 200 Mann das Special Operations Command Europe (SOCEUR) beteiligt, das bei der EUCOM in Stuttgart stationiert ist.

Das PSI-Programm ist nur eine von mehreren Projekten der USA und des US-Außenministeriums zur Stabilisierung der militärischen Lage in Afrika. Neben der Pan-Sahel-Initiative betreiben die USA mit eine Reihe von afrikanischen Staaten die so genannte African Contingency Operations Training Assistance (ACOTA), ein Nachfolger der African Crisis Response Initiative (ACRI), das seit 1997 bestand. Sie bestanden zum Großteil schon vor den Terroranschlägen des 11. Septembers und wurden teilweise erst im Zuge des Antiterrorkampfes neu ausgerichtet und ausgeweitet. Für die östlichen Staaten Afrikas verkündete US-Präsident George W. Bush im Juni 2003 die Eastern Africa Counter-terrorism Initiative (EACI), die mit einem Etat von ca. 100 Millionen Dollar ausgestattet ist. Weltweit betreiben die USA das Programm „International Military Education und Training“ (IMET), hier sind insgesamt 32 afrikanische Staaten beteiligt.

Ursprünglich ging es bei ACRI um die Ausbildung von afrikanischen Einheiten für friedenserhaltende oder friedensschaffende Einsätze etwa im Rahmen der UN. Mit ACOTA wurde der Schwerpunkt auf den Antiterrorkampf gelegt. Seit 1997 haben die USA laut Regierungsangaben mehr als 150 Millionen US-Dollar für ACRI und ACOTA ausgegeben. ACOTA-Abkommen bestehen mit Benin, der Elfenbeinküste, Ghana, Kenia, Malawi, Mali, Senegal und Uganda. Beide Programm sollen langfristig bis zu 12.000 afrikanische Soldaten aus- und weiterbilden, bis Mitte 2003 waren es nach offiziellen Angaben mehr als 5.500 Teilnehmer.

Angesichts möglicher terroristischer Bedrohungen im und aus dem afrikanischen Raum heraus, die Experten aus den Anschlägen in Kenia und Tansania 1998 und Casablanca 2003 oder aktuell auch in Spanien im März 2004 ableiten, halten die USA im Antiterrorkampf ein vorbeugendes, verstärktes Handelns in Nord- und Ostafrika für nötig. Um nicht auf ein direktes, unter Umständen politisch problematisches Eingreifen eigener Truppen angewiesen zu sein, versuchen die USA eine eigene afrikanische Antwort auf Afrikas Probleme, aufzubauen. So unterstützten die ACRI-Programme auch die Kooperation von afrikanischen Truppen untereinander.

Gleichzeitig eröffnen die Militärvereinbarungen der US-Armee erweiterten Handlungsspielraum in den afrikanischen Ländern. Sie können etwa teilweise die Luftbasen für Operationen nutzen. Dabei richtet sich ein besonderes Augenmerk auf die im Grenzgebiet von Algerien und Mali operierende Salafisten-Guerillatruppe GSPC. Diese terroristische Gruppierung entführte unter anderem deutsche und österreichische Touristen, die erst nach mehrmonatigen Verhandlungen – mutmaßlich gegen Lösegeldzahlungen – freigelassen wurden. Im März 2004 unterstützte das US-Militär maßgeblich eine Operation gegen die GSPC, bei der 43 Guerillakämpfer von Soldaten aus dem Tschad und dem Niger getötet wurden. Die Amerikaner lieferten Geheimdiensterkenntnisse, Aufklärungsdaten und Ausrüstung, von offizieller Seite wurde jedoch betont, darüber hinaus habe es keine Kampfhandlungen von US-Soldaten auf dem Boden gegeben.

Weiterführende Links:

Weitere Informationen des US-Außenministeriums zu Militärischen Trainingsprogrammen für Afrika=
http://usinfo.state.gov/topical/pol/terr...ts/04030805.htm


Stand: 17. März 2004

Blümchen Offline



Beiträge: 26

04.05.2004 18:48
#4 RE:Charmeoffensive Amerikas in Afrika Antworten


Noch zwei Infos aus Mauretanien

2003, 10. Juni
Nach zweitägigen Kämpfen in der Hauptstadt Nouakchot konnte die mauretanische Armee einen Putschversuch unterdrücken. Die Putschisten waren nicht mit dem scharfen Vorgehen von Präsident von Präsident Maaouiya Ould Taya gegen radikale Islamisten, der Annäherung an die USA und den diplomatische Beziehungen zu Israel einverstanden.

2003, 18. Nov.
Erfolgreiche Off-Shore Bohrungen lassen hoffen, dass Mauretanien 2008 Erdöl exportieren könnte

Quelle:
http://www.netzwerk-afrika-deutschland.d...mauretanien.htm

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